Die klinisch-neurologische Untersuchung ist neben der Befragung das wichtigste Instrument zur Einordnung Ihrer Beschwerden. Die klinisch- neurologische Untersuchung ist eine körperliche Untersuchung und umfasst verschiedene Bereiche. Als Hilfsmittel verwenden wir unter anderem einen Reflexhammer, eine Pupillenleuchte und eine Vibrationsgabel.
Es werden die Hirnnerven untersucht, dazu zählt zum Beispiel der Pupillenreflex. Es wird die Motorik und die Sensorik, also die Kraft und das Gefühl untersucht. Außerdem überprüfen wir die Geschicklichkeit von Bewegungen und das Gleichgewicht. Sofern notwendig wird die neurologische Untersuchung durch psychiatrische, orthopädische und allgemeinmedizinische Untersuchung ergänzt.
In der psychiatrischen Exploration werden Symptome wie die Stimmung, der Antrieb, das Denken, der Realitätsbezug, sowie die kognitiven Funktionen der Patient:innen erfasst. Darüber hinaus werden der lebensgeschichtliche Hintergrund und krankheitsauslösende Faktoren herausgearbeitet. Sollte es erforderlich sein, werden Bezugspersonen hinzugezogen.
Bei der Elektroenzephalographie (EEG) wird die elektrische Hirnaktivität in Ruhe und nach Provokationsmethoden (Mehratmung) aufgezeichnet. Hierzu werden mit einer Haube Elektroden am Kopf der Patient:innen angebracht und die Hirnstromkurven in festgelegten Ableitungsprogrammen dargestellt. Anhand der EEG-Kurven kann man erkennen, ob allgemeine, örtlich umschriebene oder anfallartige Funktionsstörungen des Gehirns vorliegen. Die Untersuchung dauert ca. 20-30 Minuten. Um die Untersuchungsbedingungen zu optimieren, empfehlen wir unseren Patienten vor der Untersuchung auf Haarspray oder Haargel zu verzichten.
Das EEG kann Zusatzinformationen bei folgenden Krankheiten liefern:
- Epilepsie
- Schlaganfall
- Demenz
- Hirnentzündungen
- Migräne
- Psychische Erkrankungen
Die Duplexsonographie ist eine Ultraschalluntersuchung und somit schmerzfrei. Wir untersuchen die hirnversorgenden Gefäße (Halsschlagadern) am Hals und im Gehirn. Die Untersuchung gibt Auskunft über die Durchblutungssituation des Gehirns. Ferner ist dadurch die Darstellung von Verkalkungen an den Blutgefäßen möglich.
Wie läuft eine Duplex-Sonographie ab?
Während der Untersuchung der Halsschlagadern liegen Sie auf dem Rücken. Der Kopf ist etwas nach hinten geneigt. Auf die Haut des Halses bzw. auf den Ultraschallkopf wird ein Gel aufgebracht. Mit dem Ultraschallkopf wird dann der äußere Hals links und rechts vom Schlüsselbein bis zum Unterkiefer langsam abgefahren. Außerdem wird im Nacken und an den Schläfen beidseits mit einem weiteren Ultraschallkopf untersucht. Die Untersuchungsdauer beträgt ca. 10 – 20 Minuten.
Wann wird eine Duplex-Sonographie durchgeführt?
- bei Schwindel
- bei Durchblutungsstörungen im Gehirn (z. B. Schlaganfallpatienten)
- z.T. vor großen Operationen
- z.T. bei Diabetikern, um gegebenenfalls Gefäßverkalkungen frühzeitig zu entdecken
Bei der Elektroneurographie wird die Funktion eines Nervs geprüft. Es können motorische und sensible Nerven untersucht werden. Nach Reaktion des Nervs auf einen Stromimpuls können verschiedene Messwerte wie Dauer, Geschwindigkeit, Amplitudenablenkung und andere Messwerte zur Diagnose von peripheren Nervenerkrankungen herangezogen werden.
Die Elektromyographie wird zur Untersuchung der elektrischen Muskelaktivität mit Nadel-Elektroden durchgeführt. Die Aktivität der Muskelfasern wird im Ruhezustand und bei Anspannung mit Nadelelektroden gemessen. Durch die enge Verbindung von Nerven- und Muskelzellen lassen sich nicht nur Muskelerkrankungen erkennen, sondern vor allem auch Nervenschäden, deren Lokalisation und Ausmaß. Die Untersuchung ist leider, bedingt durch den Einstich, etwas schmerzhaft.
Die Lumbalpunktion, auch bekannt als Liquorpunktion oder Hirnwasserpunktion, ist ein diagnostisches Verfahren, bei dem eine kleine Menge an Liquor (Hirnwasser) aus dem Rückenmarkskanal entnommen wird. Dieser Eingriff wird in der Regel im Sitzen durchgeführt und dauert nur wenige Minuten.
Während der Lumbalpunktion sitzen die Patient:innen in Begleitung einer MFA nach vorne gebeugt, um den Rücken leicht zu krümmen und die Wirbelsäule zu öffnen. Nachdem die Einstichstelle desinfiziert wurde, führt die Ärztin eine feine Nadel zwischen zwei Wirbelkörpern in den Rückenmarkskanal ein, um eine kleine Menge an Liquor zu entnehmen.
Die Lumbalpunktion wird durchgeführt, um verschiedene Erkrankungen des zentralen Nervensystems zu diagnostizieren, wie Multiple Sklerose oder andere entzündliche Erkrankungen. Auch in der Demenzdiagnostik spielt die Bestimmung der Demenzmarker eine wichtige Rolle. Durch die Analyse des Liquors können wichtige Informationen über den Gesundheitszustand der Patient:innen gewonnen werden.
Es ist wichtig zu beachten, dass die Lumbalpunktion in der Regel gut verträglich ist, aber wie bei jedem medizinischen Eingriff gewisse Risiken birgt. Vor der Durchführung einer Lumbalpunktion wird die Ärztin mit Ihnen alle Risiken und mögliche Komplikationen besprechen.
Wenn Sie weitere Fragen zur Lumbalpunktion haben oder einen Termin für diese Untersuchung vereinbaren möchten, zögern Sie nicht, uns zu kontaktieren. Wir stehen Ihnen gerne zur Verfügung, um Ihre Fragen zu beantworten und Sie bestmöglich zu betreuen.
Zur Einschätzung von kognitiven Störungen verwenden wir eine neuropsychologische Testbatterie. Welchen Test wir auswählen hängt von unserer Verdachtsdiagnose ab. Hier finden Sie weitere Informationen zu den von uns verwendeten Testen und deren Indikation.
Mini-Mental-Status
Der Mini-Mental-Status ist ein Test zur Diagnostik und Verlaufsbeobachtung einer Demenzerkrankung. Bei diesem Verfahren können die kognitiven Fähigkeiten der Patient:innen auf mehreren Gebieten überprüft und vorhandene Defizite erkannt werden.
PANDA-Test
Mit Hilfe des PANDA-Tests ist es möglich kognitive Funktionseinbußen, insbesondere bei Parkinson-Patient:innen, festzustellen. Aufgrund der psychomotorischen Verlangsamung von Parkinson-Patienten ist häufig ein Mini-Mental-Status nicht ausreichend, um kognitive Störungen zu erfassen.
Uhrentest
Bei diesem Testverfahren werden die räumlich-konstruktiven Fähigkeiten, die bei Patienten mit Demenzerkrankungen beeinträchtigt sein können, geprüft.
DemTect (Demenz-Detektion)
Bei diesem Schnelltest erhält der Patient:innen einige Aufgaben zur Überprüfung der Wortflüssigkeit, des allgemeinen Gedächtnisses und zur Aufmerksamkeit.
Syndrom-Kurztest (SKT)
Bei diesem aufwendigeren Screening-Verfahren kann mit Hilfe von Bildern und Spielsteinen die Fähigkeit der Patienten zur Aufmerksamkeit und den Gedächtnisleistungen festgestellt werden.
CERAD-Test-Batterie
Der CERAD-Test findet Anwendung, wenn die oben genannten Tests ohne Nachweis von Defiziten erbracht werden können. Sollte es trotzdem in der Anamnese Hinweise auf kognitive Funktionseinbußen geben, oder bei entsprechendem Patientenwunsch, kann mit Hilfe des CERAD-Tests eine differenziertere Diagnostik der Kognition in Bezug auf Normkollektive erfolgen. Diesen Test bieten wir als individuelle Gesundheitsleistung an.